Bei der Behandlung der künstlichen Befruchtung werden die Embryonen, die 5 Tage lang im Labor entwickelt werden, Blastozysten genannt. Der Embryotransfer am 5. Tag der Embryonalentwicklung wird auch als Blastozystentransfer bezeichnet. Im Jahr 1978 wurde die erste erfolgreiche Schwangerschaft durch einen „Blastozystentransfer“ erreicht. Ein Embryo erreicht das Stadium der Blastozyste am 5-6. Tag seiner Entwicklung . Eine Blastozyste enthält ungefähr 100-120 Zellen. Es ist nicht möglich, die Embryonen nach diesem Entwicklungsstadium in einer Laborumgebung zu halten. Daher ist das Stadium der Blastozyste das letzte Stadium für die Übertragung in den Mutterleib.
Bei Patientinnen, die über eine gute Anzahl gesunder Eizellen verfügen, entwickeln sich während der Behandlung eine hohe Anzahl an Embryonen. Am 3. Tag der Entwicklung ist es schwierig zu erkennen, welcher dieser Embryonen das beste Embryo für eine Schwangerschaft ist. Daher ist es wichtig, noch 2 weitere Tage abzuwarten bis die Embryonen das Blastozystenstadium erreicht haben, um die richtige Auswahl für das richtige und stärkste Embryo zu treffen.
Da bei Patienten, die eine Eizellspende und Embryospende erhalten, viele Spendereier verwendet werden, erhält man viele qualitativ hochwertige Embryonen. Daher wird das Blastozystenstadium zur Auswahl des richtigen Embryos bevorzugt. Nur gute Embryonen entwickeln sich jedoch im Labor weiter und erreichen den 5. Tag. Ein weiterer Vorteil des Blastozystentransfers besteht darin, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Embryonen mit Chromosomenanomalie das Blastozystenstadium nach dem 3. Tag erreichen, sehr gering ist.
Der Blastozysten-Transfer am 5. Tag, eine der fortgeschrittenen IVF-Techniken in unserem Zentrum ist, bietet eine viel höhere Rate der Schwangerschaftswahrscheinlichkeit für Paare mit Kinderwunsch.
Der Blastozystentransfer wird 5 Tage nach der Eizellenentnahme durchgeführt, die verbleibenden überschüssigen Blastozysten können für eine erneute Schwangerschaft eingefroren und aufbewahrt werden.
Bei mindestens einer Blastozyste kann eine Lebendgeburtenrate von 65% erreicht werden. Während bei dem Eizellentransfer am 2.-3. Tag ein 20%iges Risiko einer Fehlgeburt besteht, liegt das Risiko einer Fehlgeburt beim Blastozystentransfer bei 5%. Trotz dieser Vorteile ist die Entscheidung für einen Blastozystentransfer mit einer ausreichenden Anzahl qualitativ guter Embryonen am Tag 3 möglich. Auch mit der hohen Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft reicht es aus, eine oder zwei Blastozysten nach 5 Tagen zu übertragen, um eine Mehrlingsschwangerschaft zu vermeiden.
Um einen Blastozystentransfer durchführen zu können und erfolgreiche Ergebnisse zu erzielen, ist es nicht wichtig, dass nur die Anzahl der Embryonen hoch ist. Sehr gute Laborbedingungen, Design, Belüftung, Reinigung und regelmäßige Kontrollen und Kalibrierungen sollten fehlerfrei durchgeführt werden. Das Labor muss über ausreichende Kapazitäten und Ausstattung verfügen. Ein professionelles Team Embryologie-Labor ist unumgänglich.
Was sind die Vorteile des Blastozystentransfers?
- Da der Embryo bis zum letzten Stadium im Labor ist, kann sichergestellt werden, dass er die beste Qualität hat und gesund ist.
- Da der Embryo bereits gut herangewachsen ist, ist der Transfer (Einnistung) in die Gebärmutter schneller und leichter.
- Studien weisen darauf hin, dass der Blastozystentransfer die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöht.
Da beim Blastozystentransfer keine hohe Anzahl an Embryonen übertragen werden, ist das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft gering.
Was sind die Nachteile des Blastozystentransfers?
- Ca. 40 % der zu transferierenden Blastozysten entwickeln sich möglicherweise nicht.
- Bei einigen Patienten führt das Einfrieren der Embryonen im Blastozystenstadium möglicherweise nicht zu so guten Ergebnissen wie beim Einfrieren am 3. Tag.
- Studien zeigten, dass 10 % der Embryonen, die das Blastozystenstadium nicht im Labor erreichen konnten, ihre Entwicklung bei einem Transfer am 2. oder 3. Tag in die Gebärmutter fortsetzen konnten.